EINLEITUNG
Fertigt man ein Schiffsmodell an, sollte man zunächst dessen Gesamtbild sowie die Modelleinzelheiten gründlich studieren.
Auch um Fehler beim Zusammenbau zu vermeiden, ist der Bauplan daher aufmerksam durchzulesen. Gleichzeitig sollten die beigefügten Zeichnungen und Bilder in ihrer numerierten Reihenfolge zur Hand genommen werden. So werden Ihnen das Bausystem, die verschiedenen Passagen, die Arbeitsschritte und vor allem deren Reihenfolge klar.
Der Bauplan für dieses Modell wurde von einer Gruppe erfahrener Modellbauer so erstellt, dass die verschiedenen Arbeitsschritte auf für nicht so Erfahrene erleichtert werden. Erfahrene Modellbauer wissen natürlich ganz genau, dass ein aufmerksames Durchlesen des Bauplans und der Zeichnungen vor
Arbeitsbeginn unabdingbare Voraussetzung für ein gelungenes Modell sind.
Als nächstes müssen die Werkzeuge und das zum Zusammenbau notwendige Material bereitgelegt werden.
Das klassische
Werkzeug des Schiffsmodellbauers, die Lochsäge, ist in unserem Fall nicht
mehr notwenÂdig: durch die Lasertechnologie sind wir in der Lage, alle
Einzelteile, welche früher per Hand ausgesägt werden mussten, bereits
fertig zum Zusammenbau zu liefern. Es reicht aus, sie aus der Holzplatte
zu lösen, indem man das Holzteil, mit dem das Teil und die Holzplatte
verbunden sind, mit einem Cutter einschÂneidet. Ein guter Cutter also,
möglichst mit auswechÂselbarer Klinge ist daher vorrangig notwendig. Ein
weiteres unabdingbares Werkzeug ist der Bohrer. Am besten einer für den
Modellbau, da diese sehr klein und folglich gut zu handhaben sind.
Normalerweise werden sie mit 12 Volt betrieben. Der Bohrer sollte über
eine Reihe von Einsätzen mit einem Durchmesser von 0,5 bis 3 Millimeter
mit jeweiÂligen Zwischengrössen alle 0,25 mm und über wenigÂstens zwei
Walzenfräsen von 2 und 4 mm verfügen. Für die grösseren Bohrlöcher (z.B.
für die Masten) kann ein Handbohrer mit einem 3 oder 12 mm Einsatz benutzt
werden. Ausserdem kann man die Rundfeile oder die Fräse benutzen, um die
Bohrlöcher, nachdem man sie mit einem 3mm Einsatz ausgeführt hat, auf die
richtige Grösse zu bringen.
Zum Anbringen
der ganz kleinen Einzelteile benötigt man eine chirurgische oder aber auch
eine normale Pinzette, wie sie z. B. zum Ausreissen der
Augenbrauenhäarchen benutzt wird. Sie wird auch sehr gute Dienste beim
Knoten der Wanten leisten. Eine kleine Rundzange benötigt man, um die
Messingprofile zu formen. Eine kleine Drahtschere benötigt man hingegen
zum Schneiden der Seile und Messingfäden. Sehr wichtig, da sie viel
benutzt werÂden, sind die Feilen, welche sehr klein, feinkörnig,
leichtgängig und in den klassischen Formen rund, flach, vierkantig und
dreikantig auszuwählen sind. Sandpapier in mindestens drei Körnungen (80,
120 und 240) und wenigstens ein paar Stopfen müssen bereitgelegt werden.
Benötigt wird weiterhin auch ein recht kleiner Schlichthobel, in den
normale Rasierklingen eingelegt werden.
Biegespitzen und
vor allem der Plankenschneider, der auch als Klemme benutzt werden kann,
sind besonÂders für den Anfänger von grosser Nützlichkeit. Zum Schneiden
der Photogravuren wird eine Schere benötigt, wie sie der Elektriker
benutzt. Eine grössere Menge schmaler Nadeln mit grossen Köpfen dienen
dazu, die anzuklebenden Einzelteile an ihrem Platz zu halten, während der
Kleber trocknet. In Bezug auf den Kleber: für Schiffsmodelle ist
schnellÂklebender Vinylkleber, der nebenbei auch abgeschÂmirgelt werden
kann, am besten geeignet.
Um Metall auf
Holz zu kleben, für sehr kleine Holzbauten und zur Fixierung der
Seilknoten ist Sofortkleber der geeignetste Kleber. Diesen nur sehr
sparsam verwenden und im Kühlschrank lagern.
Eine Lehre ist
zweifellos nützlich, aber nicht unbedingt notwendig.
Zwei Pinsel,
einer dünner ("0" oder "l") und einer mittÂlerer ("4" oder "5") Stärke
reichen für alle Malarbeiten, die wahlweise mit synthetischen, Acryl-oder
Nitrofarben ausgeführt werden, aus. Wichtig dabei ist, das nur Farben
desselben Typs benutzt werden, damit nicht Farben mit verschiedenen
Lösungsmitteln unteÂreinander in Kontakt kommen und ein hübsches
Mischmasch bilden, das Künstler mit „gemischter Technik" bezeichnen, das
aber auf historischen Schiffsmodellen fehl am Platz wäre. Schliesslich
noch zwei Worte zum Arbeitsplatz. Der Platz selbst ist nicht so wichtig
(es kann sich um eine komfortable, gut ausgestattete Werkstatt oder auch
um den Küchentisch handeln). Wichtig ist hingegen, ob er aufgeräumt ist.
Bevor man mit
der Arbeit beginnt, müssen alle für die Erstellung eines bestimmten
Modellteils notwendigen Materialien und Werkzeuge, und zwar nur diese,
bereitgelegt werden.
Alles, was nicht
sofort benötigt wird, verursacht nur Durcheinander.
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